Es ist eine mit Herz und Weisheit gefertigte Gravur: Mozarts Partituren klingen frisch, luftig, als würde eine Frühlingsbrise hineinwehen und sich die Strahlen einer warmen Sonne über die Wiesen ausbreiten. Aber das ist keineswegs eine naive Lektüre, gekleidet in glasierten Minimalismus. Denn die Natürlichkeit, die diesen Mozart durchzieht, der stumpf und übersichtlich aus den Instrumenten herauszurutschen scheint, wird entscheidend durch das Bewusstsein für Stil und Sprache des Komponisten unterstützt. Was also spontan wirkt, ist stattdessen das Ergebnis der Goldschmiedearbeit. Es genügt, auf die innere Beweglichkeit der Phrasen — des Ortes, des Solisten — zu achten, die, ohne Zeit und rhythmische Prägnanz zu verschwenden, unmerklich atmen, verweilen oder eilen, sich leicht wölben, abnehmen oder im kleinen Wachsen den Kopf heben. Als ob sie im Einklang mit zarten, sanften menschlichen Stimmen stünden.