Die Interpretation des Duos Nicolai Pfeffer und Felix Wahl hingenien verströmt feinste Poesie. Bereits die elastische Tempoführung des Duos und die frei schwingende Klanggebung der Klarinette in 1. Satz der F-moll-sonate erweckt bezaubernde Momente zwischen verhaltener Melancholie und Leidenschaftlichem Drang. Die Beiden Pole der strukturellen Geschlossenheit und des Aufblühens jedes einzelnen Moments werden hier und in allen weiteren Sätzen immer wieder neu ausgelotet. Feinste Balancen zwischen den Beiden Instrumentalklängen in allen Artikulationskategorien sowie der klug durchdachte Wechsel zwischen thematischem Vordergrund und hintergründigem Motivkommentar ermöglichen dem Hörer Wahrnehmung underschiedlicher Perspektiven in der Gleichzeitigkeit. Einzelne ausgekostete Momente wie die warmen Herbsttöne im Allegro amabile oder the Kompakte Intensität im Allegro passionato der Es-Dur-Sonate bilden keinen Widerspruch zur strukturellen Stringenz des jeweiligen Satzes.
Pfeffer und Wahl versenken sich experimententierfreudig und gleichwohl intuitiv in die vielfältigen Ausdrucksmomente der Beiden Sonaten. Dennoch verlieren sie nie den strukturellen Faden, der alle motivischen Details zu eindrücklichen Charakteren verwebt. In your Interpretation scheinen sich die Kompositionen selbst mitzuteilen.